Die Wiener Umweltanwaltschaft orientiert sich in ihrer Arbeit im Bereich des Verkehrs vor allem am Masterplan Verkehr Wien 2003. Der Masterplan Verkehr Wien 2003 legt für die speziellen Verkehrsbedürfnisse Wiens (TEN-Knoten, Technologiemetropole, Wirtschaftsstandort, ...) Strategien und Maßnahmen fest. Die angestrebte Erhöhung des Anteils des Öffentlichen Verkehrs, des Fußgänger- und Radverkehrs bedeutet, dass die Um- und Ausbaumaßnahmen in den nächsten Jahren vorrangig in diese Richtung geplant und investiert werden müssen. Die Entwicklung des hochrangigen Straßennetzes (MIV) muss auf Grundlage klarer Kriterien und als Teil von integrierten Gesamtpaketen erfolgen. Die stadtverträgliche Abwicklung von Verkehr ist ohne technische Verbesserungen an den Fahrzeugen und ohne flankierende Schutzmaßnahmen nicht erreichbar. Die heutigen Anforderungen erfordern eine optimale Vernetzung der Verkehrsmittel, der Aktivitäten einzelner Verkehrsträger sowie der einzelnen Angebote zu einer hohen Bedienungsqualität in der gesamten Stadtregion.

Laut einer ÖAMTC-Studie sind die Prognosen für die Mobilität Europas bis ins Jahr 2030 dramatisch:

  • der Treibstoff wird teurer
  • zwei Drittel mehr LKWs
  • Zunahme des Gütertransports auf der Straße um 65 %
  • Zunahme der Pkw-Zulassungen um 40 %
  • die damit gefahrenen Kilometer werden um 50 % steigen
  • das hochrangige Straßennetz wird dagegen nur um 30 % länger
  • das Schienennetz wird nur um 20 % verlängert

Laut einer Prognose werden bis zum Jahre 2030 ca. 2 Millionen Menschen in Wien leben, was zusätzlich zum erhöhten Baudruck auch eine brisante Belastung der Verkehrssituation mit sich bringen wird, die nur durch Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu bewältigen ist. Unter Bedachtnahme auf diese Trends und die Vorgaben des Masterplan Verkehr Wien 2003 setzt sich die Wiener Umweltanwaltschaft für mehr Kostentransparenz, die Förderung des {glossarbot=disable}Rad {glossarbot=enable}- und Fußgängerverkehrs, des Öffentlichen Verkehrs sowie eine nachhaltige Verkehrserziehung ein. Maßnahmen, die einer Steigerung der Energie-Effizienz der Fahrzeuge dienlich sind, sollen ebenfalls forciert werden.

 

Öffentlicher Verkehr

Die Attraktivität des Öffentlichen Verkehrs ist unterschiedlich zu bewerten. Im dichtbebauten Stadtgebiet mit der Vorrangstellung des ÖV und entlang der U-Bahnachse, wird das Angebot laufend attraktiver. Bei den Linienverlängerungen und Netzerweiterungen haben jene Streckenabschnitte Priorität, die ein ausreichendes Potential zur weiteren Stadtentwicklung erkennen lassen oder wesentlich zur Modal-Split-Verbesserung beitragen. Vorrang muss für Straßenbahnen und Busse auf der gesamten Linienlänge gegeben sein.

 

Zu Fuß gehen

Jeder Weg – ob mit dem {glossarbot=disable}Rad{glossarbot=enable}, dem Auto oder einem öffentlichen Verkehrsmittel – beginnt und endet mit einem Fußweg. Ziel ist ein durchgängiges und zusammenhängendes Fußwegenetz, wobei im bebauten Stadtgebiet der Schwerpunkt auf einem Lückenschluss liegt und der Möglichkeit des barrierefreien Überwindens von Niveauunterschieden.

 

Radfahren

Der Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehrsaufkommen in Wien schwankt in den letzten Jahren zwischen 3 und 4,5 %. Das Fahrrad entwickelt sich aber immer mehr vom Freizeit- und Sportgerät hin zum Verkehrsmittel für den Alltag. Daher soll eine flächige Erschließung des Radverkehrs nach dem Mischprinzip erfolgen. Das Öffnen der Einbahnen für den Radverkehr soll die Bedingungen für das Radfahren zusätzlich unterstützen.

 

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