Dula Feichter, Wiener Umweltanwaltschaft

Meine liebste Gstett'n
Das Krebsenwasser ist eine wunderschöne, einzigartige, naturbelassene Großstadtwildnis im grünen Praterwald. Sie ist voller Baumriesen mit ausladenden Baumkronen, wie etwa Weißpappeln, die seit dem Jahr 1976 Teil des Naturdenkmals Nr. 646 sind. Das Naturgewässer bietet einen Lebensraum für viele Tierarten wie z. B. Biber, Stockenten, Spatzen, Krähen, Spechte, Libellen, Kröten, Frösche, Eidechsen und Käfer. 

krebsenwasser1 kleinDas Krebsenwasser ist ein Donaualtarm und bildet den Rest der ursprünglichen Auenlandschaft. Es gewährt einen Einblick in die ursprüngliche Auenlandschaft. Einen Sprung weiter entfernt befindet sich die Wallfahrtskirche Maria Grün. Das Areal ist ein Teil des Stadtwanderweges 9 – Prater und auch einer der Freizeittipps der WUA.

Während der Streifzüge hört man Vögel zwitschern, Frösche quaken, Blätter rascheln und den Wind rauschen. Der Großstadttrubel ist nicht mehr wahrnehmbar. Ich bin immer von dieser Naturschönheit begeistert und gleichzeitig berührt. Es ist sehr still dort und man kann seinen Gedanken freien Lauf lassen. Am Weg ist viel Alt- und Totholz zu sehen. Dieses ist für das Ökosystem Wald sehr wichtig, da es einen Lebens- und Nahrungsraum für spezialisierte Tierarten, Moose, Flechte und Pilze bietet. In den Baumhöhlen brüten Spechte und auch Fledermäuse finden in diesen einen geschützten Unterschlupf. Eidechsen suchen ebenfalls gern im verrottenden Holz ihren Überwinterungsplatz. Auch Wildbienen wie Holzbienen benötigen das Totholz als Nistplatz.

In Wäldern mit Alt- und Totholz ist die Artenvielfalt zu Hause. Bei meinen Streifzügen lädt mich die Naturidylle zum Innehalten und zu kleinen Pausen ein. Dabei achte ich immer darauf, dass ich meine Ausflüge abfallarm gestalte. Das ist sehr leicht! Eine Mehrzweckbox und eine Trinkflasche erfüllen ihren Zweck sehr gut und ein kleines Müllsackerl für eventuelle Verpackungsabfälle ist auch ein fester Bestandteil meines Rücksackes.

Das Krebsenwasser ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert und jedes Mal entdecke ich etwas Neues, wie vor kurzem Biberspuren an Baumstämmen. Ich freue mich schon auf die nächste Entdeckungstour.

Mehr Informationen: 

Broschüre: "Am Anfang war die Gstettn – Wiener Stadtwildnisflächen“, Wiener Umweltanwaltschaft

© Fotos: Dula Feichter

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