Am 08.09.2023 wurden Stromleitungen in der Nähe des ukrainischen AKW Saporischschja aufgrund von Kampfhandlungen beschädigt. Da das Kraftwerk vollständig von der externen Stromversorgung abgeschnitten wurde, war es notwendig, den Notfallmodus auszulösen. Dies ist seit Beginn der Ukrainekrise das sechste Mal, dass die Notstromdieselaggregate eingesetzt werden müssen, um die Kühlung der Reaktoren aufrecht zu erhalten.

Alle sechs Reaktorblöcke des Kraftwerks sind seit September 2022 außer Betrieb. Allerdings ist es bei Atomkraftwerken notwendig, dass sie auch nach dem Herunterfahren über längere Zeiträume, bis hin zu mehreren Jahren, gekühlt werden. Sollte diese Kühlung ausfallen, kann es im schlimmsten Fall zu einer Beschädigung des Kerninventars und einem resultierenden schweren Unfall kommen. Das vollständige Wegfallen der externen Stromversorgung ist daher eines der größten Risiken für ein Kernkraftwerk. Vor allem da auch bedacht werden muss, dass der Einsatz von Dieselgeneratoren nur als temporäre Übergangslösung ausgelegt ist und nicht um einen fehlenden Netzanschluss dauerhaft ersetzen zu können.

AKW in Kriegsgebieten stellen eine zusätzliche Gefahr dar, da die Integrität der Sicherheitssysteme durch Kampfhandlungen grundsätzlich in Frage gestellt ist. In der Ukraine werden an drei weiteren Standorten Kernreaktoren betrieben.

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