Großbritannien zieht nach – Nuklearkraft wird auch in GB als „grüne“ Energieform eingestuft (03/2023)
Großbritannien hat sich entschlossen, ebenso wie die Europäische Union, Nuklearkraft als nachhaltige Energiequelle einzustufen. Dadurch wird erhofft, dass private Unternehmen vermehrt in Nuklearprojekte investieren. Außerdem wird somit die Rechtfertigung für öffentliche Investitionen in diesem Bereich vereinfacht. Viele Expert*innen widersprechen weiterhin vehement der These, dass Nuklearkraft eine nachhaltige Energiequelle sein soll. Auch die Stadt Wien hat in ihrer Funktion als Vorsitzende des CNFE Städtebundes gemeinsam mit den Nuclear Free Local Authorities UK einen Brief an die britische Regierung adressiert, mit dem Aufruf, Atomenergie nicht als nachhaltig einzustufen. In dem Schreiben wurde betont, dass durch eine Förderung der Atomenergie wichtige Finanzressourcen langfristig gebunden werden, die eigentlich für den Ausbau von erneuerbaren Energien notwendig sind, um möglichst schnell eine Energiewende zu ermöglichen.
Einer allein macht noch keine Revolution - Erster Atomreaktor seit 1996 in den USA fertiggestellt (03/2023)
Am 7. März 2023 wurde in den USA am Kraftwerksstandort Vogtle (Georgia) zum ersten Mal seit 27 Jahren (1996) ein neuer Atomreaktor fertiggestellt und aktiviert. Dabei handelt es sich um einen AP-1000 Reaktor mit einer elektrischen Leistung von einem Gigawatt. Der Bau des Reaktors nahm 14 Jahre in Anspruch, da es während der Bauphase immer wieder zu Verzögerungen kam. Aktuell wird an dem Standort ein weiterer Reaktor errichtet, der dieses Jahr fertig werden soll. In demselben Zeitraum (seit 1996) wurden insgesamt 20 Nuklearkraftwerke in den USA stillgelegt, da sie das Ende ihrer vorgesehenen Laufzeit erreichten.
12 Jahre Nuklearkatastrophe in Fukushima – Japan wird wieder Atomnation (03/2023)
12 Jahre nach der schrecklichen Reaktorkatastrophe von Fukushima hat sich Japan zu einer Kursänderung seiner Nuklearpolitik entschlossen. Langfristig ist das Ziel des Landes, dass Nuklearkraft wieder einen maßgeblichen Anteil der nationalen Stromproduktion ausmachen soll. Dafür sollen einerseits neue Reaktoren gebaut werden, aber auch alte Nuklearkraftwerke, die nach dem Fukushima-Unfall aus Sicherheitsgründen deaktiviert wurden, sollen wiederhergerichtet und eingesetzt werden. Begründet werden diese Maßnahmen mit der Notwendigkeit, CO2 einzusparen und die Energiestabilität zu sichern.
AKW Saporischschja erneut ohne Stromanschluss – Kühlung des Kraftwerks ist von Notstromdieselaggregaten abhängig (03/2023)
Am 08.09.2023 wurden Stromleitungen in der Nähe des ukrainischen AKW Saporischschja aufgrund von Kampfhandlungen beschädigt. Da das Kraftwerk vollständig von der externen Stromversorgung abgeschnitten wurde, war es notwendig, den Notfallmodus auszulösen. Dies ist seit Beginn der Ukrainekrise das sechste Mal, dass die Notstromdieselaggregate eingesetzt werden müssen, um die Kühlung der Reaktoren aufrecht zu erhalten.