ARNIKA – neue Studie der WUA zu den Anforderungen eines steigenden Radverkehrsanteils an die Qualität und Quantität von Fahrradabstellanlagen – Nachfrage, Infrastruktur Kosten und Akzeptanz

Es ist eines der offiziellen Ziele der Stadt Wien, den Anteil des innerstädtischen Radverkehrs bis zum Jahr 2020 auf zumindest 8 % zu erhöhen. Voraussetzung für einen hohen Radverkehrsanteil sind nicht nur Investitionen in die Infrastruktur des Fließverkehrs (Radwege, Radstreifen, Fahren gegen die Einbahn, etc.), sondern auch eine sowohl quantitativ als auch qualitativ zufriedenstellende Infrastruktur für den ruhenden Verkehr. Beispiele aus Städten mit sehr hohem Radverkehrsanteil zeigen, dass dieser trotz der im Vergleich zum Pkw um den Faktor 10 besseren Flächeneffizienz Probleme bereiten kann.

Fahrradparken in Kopenhagen

In Kopenhagen wurde lange Zeit darauf vergessen, nicht nur in Radwege sondern auch in Radabstellanlagen zu investieren. Aufgrund des stark steigenden Radverkehrsanteils verschlechterte sich die Situation des Fahrradparkens drastisch. Dementsprechend schlecht bewerten die Kopenhagener Radfahrer/innen die Radabstellanlagen. Auf einer Skala von 10 möglichen Punkten erreichen die Radabstellanlagen nur 3 Punkte. Ein Aspekt der Probleme sind nicht genutzte, dauergeparkte „Fahrradleichen“. Der Anteil der „Fahrradleichen“ betrug bis zu 40 %. Deshalb lancierte die Stadtverwaltung eine Kampagne unter dem Titel „Fahrradgeier“, mit dem Ziel diesen deutlich zu reduzieren.

ARNIKA schafft Voraussetzungen für „Fahrradparken in Wien“

Obwohl Wien auch bei Erreichen der offiziellen Ziele noch weit von Kopenhagener Verhältnissen entfernt ist, erscheint eine vorausschauende Planung hinsichtlich der Radabstellanlagen notwendig. Im Projekt ARNIKA sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. In einem ersten Schritt werden die Anforderungen an Fahrradabstellanlagen am Wohnstandort und an verschiedenen potentiellen Zielen untersucht. In einem zweiten Schritt soll der Status Quo in Wien erhoben werden. Aus den erhobenen Daten werden die Voraussetzungen für den Erfolg oder Misserfolg von Radabstellanlagen herausgearbeitet. Eine räumliche Analyse des Mobilitätsverhaltens (Weglängenverteilungen usw.) der Wiener Bevölkerung dient dazu, jene Bereiche zu identifizieren, in denen mit einer besonders hohen Nachfrage zu rechnen ist. Abschließend werden Prinzipien und Rahmenbedingungen für eine effiziente Planung von Radabstellanlagen, welche die zukünftigen Bedürfnisse der Radfahrer/innen unter Berücksichtigung der Ansprüche anderer Verkehrsteilnehmer/innen befriedigen, dargestellt.

Mehr Informationen:

Studie ARNIKA: Anforderungen eines steigenden Radverkehrsanteils an die Qualität und Quantität von Fahrradabstellanlagen – Nachfrage, Infrastruktur Kosten und Akzeptanz, Technische Universität Wien im Auftrag der WUA, April 2013 (7-MB-PDF)

 

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