Der holländische Verkehrsplaner Hans Monderman revolutionierte die städtische Verkehrsplanung mit der Idee des "Shared Space". Das Prinzip ist einfach: der Straßenraum wird von Ampeln, Verkehrszeichen, Zebrastreifen und sonstigen Bodenmarkierungen freigehalten. Auch auf Gehsteige mit Bordkanten wird verzichtet. Durch das Wegfallen aller Regeln und Barrieren, wird antizipiert, dass für alle Beteiligten klar ist, welches Verhalten notwendig ist. Einzig die Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer/innen durch Blickkontakt und Gestik "regelt" den Verkehr.

Mit dieser Lösung zeigt Mondermann, dass die Straßen der Städte sicherer werden können, sobald sich die Menschen aufeinander konzentrieren und nicht nur auf Verkehrszeichen achten. Es ist erstaunlich, wie positiv sich diese Art der "Regulierung" des Verkehrs auf die Sicherheit - vor allem für die schwächeren Verkehrsteilnehmer/innen (Radfahrer/innen, Fußgänger/innen) - auswirkt. Es wird ein drastischer Rückgang der Unfallhäufigkeit beobachtet.

Mondermans Konzept wurde anfangs nur in einigen holländischen Städten umgesetzt. Im Laufe der Zeit, haben es jedoch viele europäische Städte übernommen. Auch in Teilen Südafrikas, Australiens, Japans und Brasiliens wird „Shared Space“ angewandt. Sogar die sehr autoaffinen amerikanischen und kanadischen Verkehrsplaner/innen interessieren sich bereits für diesen Lösungsansatz.

Verkehrsplanung in Wien 

Aufgrund der positiven internationalen Beispiele und durch den stetig wachsenden Verkehrsdruck in der Stadt beginnt auch Wien sich diesem Themenbereich inhaltlich zu öffnen. Das Image des Autos wird schlechter: es stinkt, es ist laut und es braucht Platz, der anderen Verkehrsteilnehmer/innen vor allem in den letzten Jahrzehnten konsequent streitig gemacht wurde.

Ein beginnendes Umdenken in der Wiener Verkehrplanung hat die WUA veranlasst, bei der Verkehrsplanung Käfer GmbH eine Studie zu diesem Thema in Auftrag zu geben. Die Publikation setzt sich mit den unterschiedlichen Ansätzen dieses Verkehrskonzeptes (Schweiz, Holland) auseinander und soll einen möglichen "Wiener Weg" (StadtFairTeilen) aufzeigen.

Mehr Information:

Studie „Begegnungszone/Shared Space/StraßeFairTeilen“, Verkehrsplanung Käfer GmbH im Auftrag der WUA (2,5-MB-PDF)

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