Naturräume bilden besonders in der Stadt wichtige Rückzugsorte. Daher sind eine durchdachte Planung und Gestaltung solcher Plätze von Bedeutung um Tieren, Pflanzen und Menschen ein möglichst breites Spektrum an Naturräumen anbieten zu können.

Grünräume machen uns gesund

wildnis2 jirout kleinFrüher wurde bei einem gepflegten Garten oder Park an kurzen Rasen, zurückgeschnittene Büsche und Baumalleen gedacht. Heute entwickelt sich die urbane und gärtnerische Ästhetik weiter, hin zu natürlicheren Formen und Strukturen. Dies geschieht aus einem guten Grund und bietet viele Vorteile für Menschen und andere Lebewesen. Naturnahe Landschaftsstrukturen unterstützen eine vielfältige und artenreiche Umwelt. Mit einer abwechslungsreichen Gestaltung von Gärten und Grünflächen lädt man verschiedenste Tiere und Pflanzen dazu ein, sich anzusiedeln. Mit dem Einzug der Vielfalt kommen auch die Vorteile für Menschen, die einen Ausgleich zum städtischen Raum suchen. Aktuelle Forschungen versuchen zu eruieren, welche Faktoren von Naturräumen besonders heilsam wirken. Einige positive Aspekte sind naheliegend, wie die Stärkung des Immunsystems, die Schaffung eines kühleren Mikroklimas und die Filterwirkung gegen Feinstaub. Welche Kombination aus Lichtungen, Wasser, Wuchsformen, Sitzgelegenheiten und Bepflanzung besonders gesundheitsfördernd wirkt, muss noch geprüft werden. Naturformationen ermöglichen jedenfalls einen Tapetenwechsel zu Innenräumen und innerstädtischen Gebieten.

Landschaftselemente zur Förderung der Artenvielfalt wildnis jirout klein

Für die Förderung von Tieren und Pflanzen in Parks und Gärten gibt es aber bereits konkrete Rezepte. Tiere und Pflanzen besetzen verschiedene Nischen und bilden bei passendem Angebot artenreiche Gemeinschaften. Elemente, die dafür besonders wichtig sind, sind unter anderem blütenreiche Wiesen, blühende Stauden und Wildsträucher, Feucht- und Trockenbiotope sowie wilde Ecken mit Totholz. Mit dem Anbringen von Nistkästen oder Insektenhotels können Brutplätze für höhlenbrütende Vögel, Wildbienen und andere Insekten angeboten werden. In ungestörten Bereichen mit dichter Vegetation fühlen sich Bodenbrüter wie der Zaunkönig oder das Rotkehlchen wohl.

Ein Spielplatz für die Fantasie

Abgesehen von den Vorteilen, die eine naturnahe Umgebung der Tier- und Pflanzenwelt bietet, stellt sie auch für Kinder einen wichtigen Spiel- und Lernort dar. Durch die Abwechslung von offenen Flächen, Sträuchern und Hecken, bis zu dicht bewachsenen Bereichen, können Kinder mit ihrer Kreativität, Fantasie und ihren motorischen Fähigkeiten auf sehr freie Art und Weise experimentieren. Diese Vielfalt an Sinneseindrücken, die durch natürliche Reize erlebt wird, stärkt die Heranwachsenden nicht nur psychisch und physisch, sondern trägt auch dazu bei, dass sie später sensibler gegenüber dem Schutz der Umwelt sind.

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© Fotos: Stefanie Jirout

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