Siedewasserreaktor

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Begriff Definition
Siedewasserreaktor
SWR
Im Siedewasserreaktor (SWR) dient Wasser als Kühlmittel und Moderator . Der SWR hat nur einen Kühlkreislauf. Beim Durchgang durch den Reaktorkern wird das Wasser erhitzt und verdampft. Im oberen Teil des Reaktordruckbehälters befindet sich der Dampfabscheider. Dort verdampft ein Teil des Kühlmittels und wird unter Druck zur Turbine geleitet. Das restliche Kühlmittel wird in den Reaktor zurückgeführt. Wegen des Dampfabscheiders im Druckbehälter müssen die Kontrollstäbe von unten her in den Reaktor eingeführt werden. Das verursacht sicherheitstechnische Schwierigkeiten da die Einführung der Regelstäbe aktiv gegen die Schwerkraft erfolgen muss und die Stäbe im Notfall nicht passiv in den Reaktor fallen können. Das Confinment eines SWR ist nur auf geringeren Druck ausgelegt und kann mit einem Vollcontainment eines DWR nicht mithalten. Der bei einem Leck entstehende Dampf wird in eine Wärmesenke (Wasserbecken) geleitet und abgekühlt. Weltweit werden etwa 85 SWR betrieben, vor allem in den USA, Japan und Deutschland. Störfälle treten vor allem im Reaktorkühlsystem und im Notkühlsystem auf. Nachteil der Siedewassertechnologie ist die verhältnismäßig große Freisetzung von Radioaktivität auch im Normalbetrieb. Die Turbinen werden mit Primärwasser bespeist. Wegen dem verhältnismäßig niederen Druck im Reaktorkreis (70 Bar) können keine sehr hohen Temperaturen erreicht werden. Dadurch ist der Gesamtwirkungsgrad einer solchen Anlage nicht besonders hoch. Mit der Entwicklung der Reaktortechnologie ist man vom SWR zunehmend abgekommen. Das fertig gestellte KKW Zwentendorf in Österreich, das niemals in Betrieb ging, wäre eine Siedewasseranlage.

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